Paneuropajugend-Vorsitzender Philipp Jauernik bei MKV-Gedenkmesse für Opfer des Anschlags

Der Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV) hat den Anschlag vom Allerseelenabend in Wien heftig verurteilt und zu einer Gedenkmesse für die Opfer eingeladen. An der Messfeier in der Pfarre Wien-Breitenfeld nahm auch Paneuropajugend-Vorsitzender Philipp Jauernik teil.

Mit einem Gedenkgottesdienst in der Pfarre Breitenfeld (Wien-Josefstadt) gedachte der Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV) der Opfer des feigen Terrorangriffs im Herzen Österreichs. MKV-Vorsitzender Walter Gröblinger findet hierzu klare Worte: „Es gibt nichts, dass eine derartige Tat rechtfertigt. Auch viele MKVer, insbesondere unsere jungen Mitglieder, waren zu dieser Zeit am Schwedenplatz und sind nur durch Glück entkommen.“

An der heiligen Messe, die außertourlich angesetzt worden war, nahmen hauptsächlich Angehörige katholischer Studentenverbindungen teil. Die Initiative ging von den Vorsitzenden des Bundes-MKV, Walter Gröblinger, und dem Vorsitzenden des Wiener Stadtverbandes des MKV, Peter Gülden, aus. Die beiden katholischen Couleurstudenten wollten damit ein deutliches Zeichen gegen politisch und religiös motivierte Gewalt in Österreich setzen.

Aufgrund der herrschenden Corona-Vorgaben bot der MKV erstmals auch eine Livestream-Übertragung der heiligen Messe an, das von dutzenden Personen aus ganz Österreich (und teils darüber hinaus) in Anspruch genommen wurde. Die hohe Zahl der per Internet zugeschalteten Personen zeigte für Gröblinger auch, wie hoch die Solidarität im ganzen Land mit seiner Bundeshauptstadt sei. Zelebrant war der Bundesseelsorger des MKV, Dechant Gregor Jansen. Neben ihm conzelebrierte P. Vincenz Kleinelanghorst OCist, Seelsorger des Wiener Stadtverbandes. Den in der Coronazeit untersagten Volksgesang ersetzten Orgelspiel (Benedikt Hansen) und Kantoren (Andreas Zenker, Severin Praßl-Wisiak, Philipp Landgraf) – die Musiker sind ebenfalls Mitglieder katholischer Studentenverbindungen.

Für die Paneuropa-Jugend zündete Raphael Stangl am Ort des Attentats eine Kerze an. „In stillem Gedenken, für ein Europa ohne Hass.“

Für den Bezirksvorsteher der vom Anschlag betroffenen Wiener Innenstadt, Markus Figl, stellt die gemeinsame Messfeier ein besonders schönes Zeichen der Solidarität dar. „Ich verurteile die Anschläge rund um die Synagoge in der Seitenstettengasse und den anderen Orten in der Inneren Stadt auf das Heftigste“, so Figl. „Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer und den Verwundeten. Den Einsatzkräften, die Außergewöhnliches geleistet haben, spreche ich meinen ausdrücklichen Dank für ihren Einsatz in dieser herausfordernden Situation aus“.

Als Vertreter Figls nahm der neugewählte Bezirksrat der Inneren Stadt, Philipp Jauernik, an der Messfeier teil. „Die Attacke war nichts anderes als ein feiger Anschlag auf das Leben normaler Bürger. Das ist inakzeptabel, brutal, aber letztlich wirkungslos. Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie werden nicht verschwinden, denn wir werden diesen unseren European Way of Life weiterhin verteidigen und leben“, so Jauernik, der auch der MKV-Verbandsführung angehört und Bundesvorsitzender der Paneuropajugend Österreich ist.

Anstatt einer Predigt wurden einige Texte mit Eindrücken aus der Anschlagsnacht verlesen. Die Lektoren repräsentierten die Breite des katholischen Couleurstudententums in Österreich. Einer der Texte wurde von Philipp Jauernik verlesen.

Beten für die Opfer

„Religion und Glaube soll den Menschen dienen und Hoffnung schenken. Niemals darf die Religion die Rechtfertigung dafür sein, jemand anderem zu schaden.“, so Gröblinger. Unter den Messbesuchern, in der Pfarre Breitenfeld, befanden sich mehrere dutzend „Couleurträger“, die gemeinsam für die Opfer beteten. „Ein Anschlag zu Allerseelen schmerzt besonders. Dieser Tag dient uns Christen zum Gedenken an die Verstorbenen, daher ist dieser Angriff an diesem Tag speziell verabscheuungswürdig. Gleichzeitig ist der 2. November aber auch ein Tag der Hoffnung, da wir als Christen an ein Leben nach dem Tod glauben.“, ergänzt der MKV Vorsitzende.

Für den Zelebranten der Messe, MKV-Seelsorger Gregor Jansen, stellt die gemeinsame Messfeier ein wichtiges Zeichen der Solidarität dar: „Mit Entsetzen habe ich am Montag die Nachrichten verfolgt. Über soziale Medien bekam ich mit, dass sich einige Freunde zum Zeitpunkt der Attacke in der Ruprechtskirche aufgehalten und sich dort verbarrikadiert haben“, berichtet Jansen, der auch Pfarrer in Breitenfeld ist. „Jetzt, in den Tagen danach, ist das Entsetzen noch da. Wir sind aber fest entschlossen, uns unser Leben nicht von Extremisten zerstören zu lassen. Wir halten fest zusammen und werden alles dafür tun, dass unsere Stadt auch weiterhin ein lebenswerter Ort des friedlichen, solidarischen Miteinanders bleibt.“

„Fassungslos über die Ereignisse in unserem Wien habe ich die Sorge, dass wir uns in dieser schwierigen Zeit gesellschaftlich noch weiter voneinander entfernen“, so der Vorsitzende des Wiener Stadtverbandes des MKV, Peter Gülden. „Coronabedingt müssen wir zwar physischen Abstand zueinander halten, umso wichtiger ist es jedoch keinen Keil zwischen uns treiben zu lassen. Geben wir dem Täter nicht die Aufmerksamkeit, nach der er trachtete.“

MKV-Jugendobmann Wolf Steinhäusl hebt auch die Zivilcourage hervor: „Viele Menschen haben in dieser schwierigen Situation anderen geholfen. Manche haben ihr eigenes Leben riskiert, andere haben geholfen, indem sie ihre Wohnungen geöffnet haben oder Menschen nachhause gefahren haben. All diesen Menschen möchte ich hiermit meinen Dank ausdrücken: Allen Polizisten, Rettungskräften, aber eben auch den Taxifahrern, Mitarbeitern in den Hotels und allen anderen.“

Unter den Messbesuchern befand sich auch der niederösterreichische EU-Abgeordnete Lukas Mandl. „Seit unvordenklicher Zeit suchen Christen den Frieden – im eigenen Leben und als Friedensstifter in der Welt. Stellen wir uns als katholische Couleurstudenten in diese Tradition!“, begrüßte Mandl die Initiative des MKV.

Kampf gegen den Terror

„Das Ziel dieses Anschlags war unsere Gesellschaft zu spalten. Das werden wir nicht zulassen“, stellt Gröblinger klar und wird noch deutlicher: „Unser Feind ist einzig und allein der Terror. Unsere Gesellschaft wird sich nicht spalten lassen. So sehr dieser Angriff weh tut, er wird sein Ziel nicht erreichen!“

Beitragsbild: c Stephan Schönlaub