Paneuropa-Wein-Picknick

Das „Paneuropäische Picknick“ am 19. August 1989 leitete das Ende der Teilung Europas ein. Alljährlich wird des historischen Ereignisses gedacht.

Der 19. August 1989 ging in die Geschichte ein. An der österreichisch-ungarischen Grenze, zwischen St. Margarethen im Burgenland und dem ungarischen Sopron (Ödenburg), fand das „Paneuropäische Picknick“ statt. Ursprünglich dazu gedacht, dass Österreicher ohne weitere Formalitäten zu einem Picknick auf ungarischem Boden kommen könnten, nutze es eine Gruppe von Flüchtlingen aus der sogenannten  DDR nach Österreich in die Freiheit zu fliehen. Es war die erste Massenflucht aus dem ehemaligen Ostblock. Noch einmal wurde die Grenze geschlossen, bis Ungarn sie im September 1989 öffnete und dann der Fall der Berliner Mauer im November den Weg frei machte für eine europäische Einigung, die nicht nur auf Westeuropa beschränkt war.

AN DER GRENZE WURDE GESCHICHTE GESCHRIEBEN

Die historische Bedeutung dieses Ereignisses wurde in den Reden von Alfred Tombor-Tintera, Magister Generalis im Weinritterorden Ordo Equestris Vini Europae (der das organisatorische Rückgrat der Veranstaltung bildet), Marcus Paar, Vizekanzler im St. Georgs-Orden (er vertrat den Prokurator Vinzenz Stimpfl-Abele), Rudolf Strommer, zweiter Präsident des Burgenländischen Landtages und Rainhard Kloucek, Generalsekretär der Paneuropabewegung Österreich, beim „Paneuropa-Wein-Picknick“ am 19. August 2018, zum 29. Jahrestag des Paneuropäischen Picknicks betont. Der Paneuropa-Generalsekretär hob dabei hervor, dass man „historisch“ in diesem Zusammenhang nicht nur in dem Sinne verstehen dürfe, dass es ein Ereignis in der Geschichte war, sondern die inhaltlichen Botschaften dieses Picknicks von 1989 beachten müsse: die Botschaft der Freiheit, das Bekenntnis zur europäischen Einigung die allen europäischen Ländern offen stehen müsse, der Einsatz für den Rechtsstaat und gegen jede Form des Totalitarismus.

Marcus Paar, der die Rede von Vinzenz Stimpfl-Abele vortrug, verwies auf die „Unübersichtlichkeit und Spannungen“ die damals die Lage in Europa kennzeichneten. „Und mit den Worten Unübersichtlichkeit, Spannungen, Grenzen und Flüchtlinge sind wir verblüffenderweise auch bei Schlüsselbegriffen der heutigen Zeit und Politik.“ Der Umgang mit diesen Herausforderungen werde über die Zukunft Europas entscheiden. Deshalb müssten die anwesenden Organisationen auch weiter zusammenarbeiten, damit „aus unserem Europa mehr wird als eine Währungsunion, nämlich eine Werteunion.“

MIT OPTIMISMUS GEGEN LEERE UND BELIEBIGKEIT

Alfred Tombor-Tintera, Magister Generalis des OEVE, reflektierte anhand der Tugenden Freiheit, Freundschaft, Friede und Freude heutige Entwicklungen, wie beispielsweise die scheibchenweise Verminderung der Freiheit, noch dazu im Namen von Freiheit oder Sicherheit. Das Naturrecht wurde aus der Politik verdrängt, womit nur mehr das positive Recht, also die Herrschaft der Mehrheit, gelte. In der westlichen Welt sei ein „Verdunsten von Glaube und ideellen Werten“ festzustellen, was wiederum zu „Leere, Beliebigkeit, falsch verstandenem Liberalismus“ führe. Mit Optimismus müsse gegen diese Fehlentwicklungen angekämpft werden.

Ein kurzer filmischer Bericht von MCO-TV ist hier zu finden.