Paneuropa: 125. Geburtstag Coudenhove-Kalergis ist Verpflichtung und Auftrag

Werte und Visionen des berühmten Paneuropa-Gründers sind heute aktueller denn je – Symposion zu 125. Geburtstag ist Auftakt für Kongressreihe zu 100 Jahre Paneuropa.

Richard Coudenhove-Kalergis 1922 erstmals geäußerte Idee, „Paneuropa“ zu schaffen, dürfte den Grundstein für die spätere Einigung Europas gelegt haben. Sein unermüdliches Wirken über ein halbes Jahrhundert hinweg schuf erst das Bewusstsein, welche Vorteile die Integration des Kontinents hätte – und welche gravierenden Nachteile sie vermeiden würde. Die Generation der Gründerväter des vereinten Europas ließ auch keine Zweifel an ihrer Inspiration durch den Österreicher mit böhmisch-japanischen Wurzeln, etwa Winston Churchill in seiner berühmten Züricher Rede. Das Erbe Richard Coudenhove-Kalergis ist auch deshalb Verpflichtung und Auftrag.

Symposion zum 125. Geburtstag – Auftrag und Mission für (Pan-)Europa

Im heurigen Jahr hätte Coudenhove-Kalergi seinen 125. Geburtstag begangen. Ein willkommener Anlass, um an seine Arbeit zu erinnern. Den Auftakt dazu bildete an diesem Wochenende ein Symposion der Paneuropabewegung Österreich, das mehrere Aspekte seines Lebens behandelte. Das Symposion fand im Wiener „Club Stephansplatz 4“ in Kooperation mit der Europagesellschaft Coudenhove-Kalergi statt.

Den Auftakt bildete ein Referat der Grazer Historikerin Anita Ziegerhofer, unbestreitbar eine der herausragendsten Forscherinnen zu Coudenhove-Kalergi. Der Journalist Stephan Baier, einst engster Mitarbeiter von Otto von Habsburg, des Nachfolgers von Coudenhove-Kalergi als Präsident der Paneuropa-Union, reflektierte über die Zusammenarbeit dieser beiden herausragenden Europäer. Pavo Barisic, Philosphieprofessor an der Universität Zagreb, ehemaliger Wissenschaftsminister Kroatiens und Generalsekretär der Paneuropa-Union, reflektierte über Bildungspolitik als Herzensanliegen Coudenhove-Kalergis und Fundament der Zukunft eines prosperierenden Europas.

Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion, die Paneuropajugend-Vorsitzender Philipp Jauernik moderierte. Als eines der drängenden Themen neben einer Verbesserung der Bildungslandschaft war dabei schnell Sicherheitspolitik identifiziert. „Es kann überhaupt keinen Zweifel geben, dass eine weitaus intensivere polizeiliche und militärische Kooperation, besonders beim Schutz der EU-Außengrenzen, vital für die Stellung Europas auf der Weltbühne ist“, betonte Jauernik dabei.

Auftakt zu größerem Gedenken in Richtung 2022

In rund drei Jahren feiert der Paneuropa-Gedanke seinen 100. Geburtstag. Bei den nationalen Sektionen der Paneuropa-Union laufen bereits heute Vorbereitungen, um zu diesem Jubiläum noch stärker öffentlich aufzutreten als bisher. Den Weg dorthin werden Symposien, Konferenzen und Townhall-Meetings säumen – etwa am Europatag, dem 9. Mai 2020, an dem in Wien wiederum ein Otto-von-Habsburg-Symposion stattfinden wird.

„Für die Paneuropa-Union ist sein zweiter Präsident, Otto von Habsburg, ebenso wichtig wir ihr Gründer“, erläutert Rainhard Kloucek, Generalsekretär der Paneuropabewegung Österreich. „Daher wollen wir das geistige Erbe dieser beiden großen Europäer weitertragen und mit den essenziellen Zukunftsfragen verbinden.“ Das Feiern des 125. Geburtstag Coudenhove-Kalergis mit einem hochkarätigen Symposion sei dazu nur der Auftakt gewesen, so Kloucek.

Beitragsbild: von links: Stephan Baier, Philipp Jauernik, Pavo Barisic, Rainhard Kloucek